MÜNCHEN ZEICHNET II

Galerie der Künstler, München (2015)
Kuratiert von Erika Wäcker-Babnik und Stefan Graupner

 

„Der vertikale Blick der Kartographie als künstlerische Methode stellt die klassische Zentralperspektive der Renaissance und deren symbolische Form in Frage und ermöglicht die Auslotung von Abstraktion und Realismus. Wie der Kartograph so arbeitet auch Michael Lukas mit den graphischen Techniken eines abstrakten Zeichensystems. Räumliche Strukturen werden mit dem Anspruch einer „All-Schau“ in einem Abstraktionsprozess codiert und auf lineare Strukturen reduziert, die in ihrer prozesshaften Fortschreibung zur permanenten Überlagerung der Informationsebenen führen.

Die Verschmelzung von wahren und falschen Informationen ist der Karte immanent – die Komplexität der multidimensionalen „Landschaft“ kann demnach mit unserem Auge allein nicht wahrgenommen werden – sie bedarf einer anderen Denk- und Darstellungsweise. „Right way – wrong map“ wird zur künstlerischen Methode, um neue inhaltliche und historische Bezüge zu formulieren. Die zentralperspektivische Diktatur weicht einer polyperspektiven Anschauung. Die künstlerische Landvermessung ist als erweiterter Begriff der klassischen Landschaftsdarstellung in seiner Zeichenhaftigkeit zu verstehen.“

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog / ISBN 978-3-00-048528-2 External_link